Alfred Horvath last updated 07.10.2022
Sprache
Sprache ist ein wichtiges Werkzeug zur Abstrahierung von Ideen. Wenn die Sprache nichts taugt, sich Ideen nicht wirklich
abstrahieren lassen, dann ist das Denken im Eimer. Wenn die Sprache verpfuscht wird, im Individuum oder in der Gesellschaft, so ist
das Individuum oder die gesamte Gesellschaft „verpfuscht“.
Denk Unfähigkeit ist die Folge. Es kann mit dem Erlebten nicht mehr weiter gedacht werden. Die Schlüsse können mehr und mehr
fehlerhaft sein. Es können bestimmte Bereiche des Lebens oder der Existenz nicht mehr abstrahiert werden, weil diese mit der
Sprache nicht mehr darstellbar sind oder von der Sprache her in eine andere Richtung gelenkt werden.
Zum Beispiel wenn immaterielle Dinge von der Sprache her auf materielle Dinge reduziert werden.
Wenn es kein Wort mehr für Geist gibt das auch den Geist meint, dann gibt es keine Geister mehr, selbst wenn diese beobachtet
werden können. Sie können jetzt einwerfen, dass es sehr wohl noch Geister gibt die spuken. Ja, das stimmt. Im Film gibt es das noch.
Aber im realen Leben sind Geister eine Halluzination. Diese kann (wissenschaftlich nachweisbar) dadurch verursacht werden, dass
ein starker Magnet an den Kopf einer Person gehalten wird.
Also wird ein Geist neu definiert als eine Halluzination die real nicht existiert. Und schon sitzen wir in einer weiteren Falle. Weil in der
Sprache ein Wort umdefiniert wurde. Wer schaut schon in ein Wörterbuch. Wichtig für uns sind WIKIS und wissenschaftliche
Sendungen. Dort wird uns im Detail erklärt wie die Welt läuft. In Worten. Diese Worte bekommen in bestimmten Bereichen eine leicht
abgeänderte Bedeutung. Durch Wiederholung der abgeänderten Bedeutung nun brennt sich diese in unsere Welt ein.
Sehen wir etwas in der Umgebung so abstrahieren wir diese Beobachtung in Sprache. Dazu verwenden wir Worte. Und die
Bedeutung der Worte denken wir uns nicht selbst aus. Wir hören oder sehen die Worte aus unserer Umgebung und so erkennen wir
vom Sinn Zusammenhang her, welche Bedeutung die Worte haben.
Wenn wir einen Gegenstand sehen, so gibt es da kein Vertun. Tasse, Computer, Tisch und Stuhl. Wenn es sich aber um nicht so leicht
identifizierbare Dinge handelt, dann ist ein „Vertun“ möglicher. So können wir Sinn Konzepte in uns haben die extra so verbreitet
wurden und nicht „natürlichen Ursprungs“ sind.
Wenn wir dann noch den Wortschatz der Menschen in der Gesellschaft ausdünnen, dann haben wir eine die bestimmte Dinge nicht
mehr beschreiben kann. Weil die Worte dazu fehlen. Die Bereiche des Lebens und der Existenz für die Worte der Beschreibung
fehlen werden dann als „Schmarrn“ abgetan. Alles für das wir keine Erklärung mehr haben ist dann ein Schmarrn oder sind
Hirngespinste.
Und so haben wir ganz leicht und locker die Bevölkerung auf einen Level gedrückt auf dem die Bevölkerung auch ganz leicht und
locker zu kontrollieren ist. Wenn alles was das Leben ausmacht nur Materie ist (Job, Geld, Auto, Smartphone) dann kann die Person
mit Materie kontrolliert werden. Niemand in dieser Gesellschaft wird diese Materie aufs Spiel setzen wollen und macht daher genau
das was von ihm erwartet wird um diese Materie nicht zu verlieren.
Es ist also nicht viel mehr nötig als die Sprache zu beschneiden und nicht materielle Worte ein wenig anders zu definieren. Und schon
haben wir eine Gesellschaft die leichter lenkbar ist.
Sich im Kreise drehen:
Wenn man eine Situation lösen will oder zumindest mehr Durchblick erlangen will so kann es vorkommen, dass man nicht weiter
kommt, an Grenzen stößt und sich daher immer im Kreise dreht. Es scheint kein Entrinnen zu geben.
Vielleicht liegt es an den begrenzten Mitteln der Abstraktion der Beobachtung. Also der Sprache und den Worten. Wenn ein Physiker
etwas mit seinen Instrumenten beobachtet es aber mit der gegenwärtigen Mathematik nicht beschreiben kann, so muss er eine
Mathematik entwickeln die es ermöglicht die neu entdeckten Phänomene und Messungen auch zu beschreiben.
Dumm Beispiel:
In der realen Welt wurde ein Quadrat entdeckt. Dieses hat eine bestimmte Länge und eine bestimmte Breite. Der Physiker schüttete
Wasser in das Quadrat und wollte nun berechnen wie viel Wasser er reinschütten muss um das Quadrat mit Wasser zu benetzen.
Denn er stellte fest, je größer Länge und Breite sind, desto mehr Wasser Eimer muss er reinschütten. Es gab schon die Formel Fläche
ist Länge mal Breite. Aus der theoretischen Geometrie. So wendete er diese Formel auf sein Problem an und konnte nun seine
Wasser Schütt Beobachtung abstrahieren.
Wenn er nun eine Runde Einbuchtung vor sich hat und dort ebenfalls Eimer mit Wasser in diese schüttet so kann er das mit der
Formel vom Quadrat nicht abstrahieren. Wenn er das abstrahieren will muss er die Zahl Pi entdecken und beschreiben und er muss
die Kreisformeln entwickeln. Erst wenn diese Zahl bekannt ist und daraus die Kreis Berechnungen entwickelt werden können kann er
seine experimentellen Beobachtungen korrekt abstrahieren.
Eine neue Beobachtung kann also nicht immer abstrahiert werden. Es muss die Beobachtung in Einzelteile zerlegt werden, mit
bekannten Faktoren verglichen werden und wenn nötig muss eine neue Nomenklatur der Sprache entworfen werden. Vielleicht muss
auch eine neue Art der mathematischen Formulierung entworfen werden. Bis dieser Punkt erreicht ist kann die Abstraktion nur in
Vergleichen und Näherungen stattfinden. Ist also nicht exakt und präzise.
Beispiel:
Wir haben noch keine exakte und präzise Mathematik um den Zufall zu beschreiben oder zu abstrahieren. Man möge mir verzeihen,
wenn es doch eine gibt die ich nicht kenne. Zumindest kenne ich keine welche die Lottozahlen errechnet oder am Roulette Tisch
brauchbare Ergebnisse liefert.
Feldlinien - Sprache